Die antike Brücke
Während eines Besuches der mittelalterlichen Altstadt, sollte man einen Spaziergang auf der antiken Brücke nicht verpassen. Sie haben die Möglichkeit auf Flusskieseln die tausenden Frauen, Männer und Tiere überquert habe, zu Spazieren. Sie können es sich auf den Steinsitzen bequem machen und die Sicht auf die Hügellandschaft und auf das Tal genießen, während sie dem Vorbeifließen des Bach Argentina lauschen können.
Aber wieso haben die Einwohner von Taggia eine so stattliche Brücke über einen Bach, der im Sommer auch noch oft trocken ist, gebaut?
Diese Brücke verbindet das bewohnte Gebiet flussaufwärts mit dem Straßennetz am linken Ufer des Baches, in Richtung des heutigen Riva Ligure.
Die Brücke wird oft, fehlerhaft, als „Römisch“ bezeichnet, aber in Wahrheit stammt ihre älteste Errichtung (die ersten zwei östlichen Bögen) aus dem XIII Jahrhundert, während die folgenden in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert errichtet wurden.
Die Brücke von Taggia wurde nicht auf einem Mal gebaut. Vor vielen Jahrhunderten floss der Bach Argentina nahe am Hügel von Castellaro, und um ihn zu überqueren war ein einzelner Bogen ausreichend. Anschließend, nach gewaltigen Überflutungen, versetzte sich der Wasserlauf immer weiter westlich, also wurde es immer wieder notwendig neue Bögen zu bauen. Deshalb findet man heutzutage statt des Baches Blumen- und Gemüsegärten.
In diesem Fall haben die Benediktiner Mönche wahrscheinlich das Bauwerk begonnen. Denn laut der Tradition, besaßen sie schon seit dem Jahre Tausend das Gebiet der Madonna del Canneto, welches sie mit den Scheunen und Bauernhöfen, die sich Richtung Riva Ligure befanden, verbinden mussten. Die einzige Straße von der Küste nach Taggia nutzte damals nur das linke Ufer aus.
Zurzeit besteht die Brücke von Taggia aus fünfzehn Bögen. Sie ist insgesamt 274 Meter lang, wovon nur die ersten drei Bögen westlich, den Bach überqueren, für eine Länge von 54 Metern. Historiker glauben, dass die Brücke vom 13. Jahrhundert mit einer inneren Querroute verbunden sein könnte, die die Übergänge von Calvi (Prino Tal), Barcheto (Impero Tal), Andora (Merula Tal), Albenga (Centa Tal) durchlief, in Folge des Erwerbens umfangreicher territorialer Rechte, die bereits den Herren von Clavesana gehörten, im Auftrag von Genua.
Auf der antiken Brücke von Taggia befinden sich zwei Tabernakel die interessanten Geschichten berichten. Das Tabernakel des ersten Bogens enthielt einen wichtigen Beweis des historischen Gedächtnisses der Stadt, drei Statuen der antiken romanischen Kirche. Ein entscheidender Beweis, da die Kirche wehrend der Barockzeit vollkommen neuerrichtet wurde, und nur wenig von der Vorherigen beibehalten hat. Leider hat irgendjemand während des letzten Jahrhunderts ihren Wert bemerkt und sie gestohlen. Jetzt sind sie wahrscheinlich Teil einer privaten Collection und wurden der Gemeinde von Taggia entnommen.
Das Tabernakel des 11. Bogens erzählt stattdessen eine Geschichte mit einem glücklichen Ende. Sie spielt sich in 1831 ab: zwei Kinder, zwei Geschwister, um genau zu sein, überqueren grade die Brücke. Sie lachen, sie spielen fangen, sie verhalten sich als Kinder. Plötzlich fängt der Grund unter ihnen an zu zittern, die Bogenweite stürzt ein. Wie aus Wunder blieben beide Kinder heil. Ihr Vater entschloss also ein Tabernakel auf dem wiedererrichteten Bogen im Zeichen der Dankbarkeit zu bauen.
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